Herz

Myokard-Szintigraphie

Mit der Myokard-Szintigraphie kann die Durchblutung des Herzens mittels eines radioaktiv markierten Mittels sowohl unter Ruhebedingungen als auch unter körperlicher Belastung dargestellt werden. Dadurch ist es möglich ohne invasive Maßnahmen, wie zum Beispiel die Koronoarangiographie (Herzkatheter), schlechter durchblutete Bezirke des Herzens zu diagnostizieren.
Während bei der Koronarangiographie die Gefäße, die den Herzmuskel mit Blut versorgen, dargestellt werden, wird mit der Myokard-Szintigraphie die Durchblutung der Herzmuskulatur selbst untersucht.
Die Herzmuskelszintigraphie dient der Abklärung einer koronaren Herzerkrankung (KHK), insbesondere zur Klärung der Frage, ob Verengungen in den Herzkrankgefäßen zu einer relevanten Durchblutungsstörung der Herzmuskulatur geführt haben oder nicht. Die Myokardszintigrapie gehört zu den genauesten Verfahren, um klinische bedeutsame Durchblutungsstörungen des Herzmuskels frühzeitig zu erkennen oder auszuschließen

Warum Myokardszintigraphie?

Myokard-Szintigraphie, 3D- Rekonstruktion

Myokard-Szintigraphie, 3D- Rekonstruktion

Der Herzmuskel wird von einem dichten Netz von Gefäßen, den Herzkranzgefäßen, mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.1)
Alarmsignale für Erkrankungen der Herzkranzgefäße, die koronare Herzkrankheit (KHK), sind Symptome wie Druckgefühl oder Brennen in der Brust evtl. mit Ausstrahlung in den linken Arm. Problematisch bei der KHK ist, dass sie selbst dann, wenn einzelne Herzkranzgefäße schon zur Hälfte oder vollkommen verschlossen sind, noch nahezu beschwerdefrei verlaufen kann. Nur unter Belastung (Stress, körperliche Anstrengung) können Atemnot oder Schmerzen im Brustbereich auf eine KHK hinweisen.1)

Das rechtzeitige Erkennen von Durchblutungsstörungen des Herzens mittels der Myokardszintigraphie kann dabei helfen, einen Herzinfarkt durch Maßnahmen wie Herzmedikamente, Gefäßerweiterungen oder eine Bypass-OP zu vermeiden.

Findet der Nuklearmediziner einen unauffälligen, also in keiner Weise krankhaften Befund in der Myokardszintigraphie, liegt das Risiko unter einem Prozent in den folgenden fünf Jahren ein Herzereignis zu erleiden1). Dies haben wissenschaftliche Studien mehrfach bewiesen.

Die Aussagekraft der Myokardszintigraphie ist deutlich höher als die einer alleinigen Computer- oder Magnetresonanztomographie des Herzens. Gerade wenn andere Untersuchungen eher vage Hinweise auf eine Erkrankung der Herzkranzgefäße liefern, ist eine Myokardszintigraphie für die endgültige und exakte Diagnose von großer Bedeutung. Die Strahlenexposition bei der Myokardszintigraphie ist deutlich geringer als die einer Herzkatheter-Untersuchung. Sie entspricht der jährlichen natürlichen Strahlenbelastung durch die Umwelt oder einer CT-Untersuchung der Lunge.

1) DGN, Flyer „Blick in das Herz“

Ablauf der Untersuchung

Mit der Myokardszintigraphie wird die Durchblutung des Herzmuskels nicht invasiv, d.h. ohne medizinischen Eingriff, unter Belastung und in Ruhe überprüft. Dafür sind in der Regel zwei Termine an zwei unterschiedlichen Tagen notwendig.
Die Belastungsuntersuchung dient zur Diagnostik von Durchblutungsstörungen. Bei auffälliger Belastungsuntersuchung, jedoch unauffälliger Ruheuntersuchung, liegt eine oft behandlungsbedürftige Durchblutungsstörung des Herzmuskels vor.

Die Untersuchungssubstanz wird für jeden Patienten eigens vorbereitet und ist teuer. Daher bitten wir Sie um frühzeitige Mitteilung, falls Sie Ihren Termine nicht wahrnehmen können (möglichst am Vortag bis 17:00 Uhr). Vielen Dank für Ihr Verständnis!

Zur Untersuchung mitzubringen sind:

  • Medikamentenplan oder alle Medikamente
  • Vorbefunde/Voruntersuchungen des Kardiologen

Mittels SPECT/CT wird die Untersuchungsdauer reduziert bei gleichzeitig besserer Bildqualität und mehr Patientenkomfort.

SPECT/CT in unserer Praxis

Ruheuntersuchung

Vor der Ruheuntersuchung

  • 4 Stunden vor der Untersuchung nüchtern bleiben, d. h. nicht essen und trinken, nicht rauchen, kein Kaugummi etc. damit der durch die Verdauungstätigkeit stark durchblutete Darm das Herz im Bild nicht überstrahlt.
  • Alle Medikamente wie gewohnt einnehmen.

Untersuchungsablauf

Bitte planen Sie insgesamt ca. 2- 3 Stunden ein.

  • Aufklärungsgespräch, Ruhephase im Liegen.
  • Injektion der Untersuchungssubstanz.
  • Nach Anreicherung der Substanz im Herzen erfolgt die Aufnahme an der Gammakamera (Szintigramm).
  • Sie liegen dazu ca. 10 Min. bequem in Rückenlage.

Belastungsuntersuchung

Vor der Belastungsuntersuchung

  • Am Untersuchungstag und am Tag davor keine Einnahme von Betablockern (z.B. Bisoprolol, Metoprolol), Kalziumantagonisten (z.B. Verapamil, Amlodipin) und Nitraten. Andere blutdrucksenkende Medikamente sollen eingenommen werden
  • 4 Stunden vor der Untersuchung nüchtern bleiben, d. h. nicht essen und trinken, nicht rauchen, kein Kaugummi etc. damit der durch die Verdauungstätigkeit stark durchblutete Darm das Herz im Bild nicht überstrahlt.
  • Mindestens 12 Stunden vorher kein Koffein einnehmen (z.B. Kaffee, schwarzer oder grüner Tee, Cola, Energiedrinks, Schokolade, koffeinhaltige Schmerzmitteln).

Untersuchungsablauf

Bitte planen Sie insgesamt ca. 2- 3 Stunden ein.

  • Aufklärungsgespräch, Injektion der Untersuchungssubstanz während eines Belastungs-EKG oder nach medikamentöser „Belastung“ mit einem durchblutungsfördernden Mittel (Adenosin / Regadenoson).
  • Nach Anreicherung der Substanz im Herzen erfolgt die Aufnahme an der Gammakamera (Szintigramm).
  • Sie liegen dazu ca. 10 Min. bequem in Rückenlage.